Berlin, die Pokal-Hauptstadt, das war nicht immer so. Bis zur Saison 1984/1985 wechselte das Finale und fand unter anderem in Köln und Hannover statt. Deutschland, zu dem Zeitpunkt geteilt, plante das Finale der EM 1988 in Berlin, durch ein Veto der Oststaaten wurde das verhindert. Was aber hat das mit dem DFB Pokalfinale zu tun?

EM 1988 und die Suche nach dem finalen Spielort

Es hätte so schön sein können, doch die Oststaaten verhinderten mit ihrem Veto, dass Berlin 1988 zum Finalort bestimmt wurde. Genauer das Olympiastadion, zu dem Zeitpunkt eines der größten Stadien der Republik. Berlin war im Mai 1985 nicht die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland und das war für den Osten ein ausschlaggebendes Argument, die Stadt nicht als Finalort für das Endspiel der EM 1988 anzuerkennen. Hauptstadt der BRD war Bonn, die Stadt, die über kein geeignetes Stadion verfügte. Letztlich einigten sich die Organisatoren vom DFB und der UEFA auf München als Austragungsort, wo die Niederlande im Finale die Sowjetunion bezwang. Kein gutes Omen für die Sowjetunion, die mit am Veto beteiligt waren.

Zeichen setzen mit DFB Pokalfinale

Um der Stadt Berlin und vor allem dem würdigen Olympiastadion die Ehre zu erweisen, entschied der DFB künftig das DFB Pokalfinale an Berlin zu vergeben. Und so endete die Finalreise im DFB Pokal. Von nun an wusste jeder, wohin die Reise geht, wer das Finale erreichen wollte. Schon das erste Finale im Mai 1985 hatte eine Überraschung parat. Der FC Bayern München „Stern des Südens“ trat gegen den eher unbekannten Bayer 05 Uerdingen an. Zwar spielten auch die Krefelder (Uerdingen ist Stadtteil von Krefeld) in der 1. Bundesliga in der oberen Tabellenhälfte mit, aber so wirklich wahrgenommen wurde der Verein nicht. Genau das veranlasste die Führungsspitze des Vereins bereits Wochen vor dem Finale in Berlin für Bayer Uerdingen die Werbetrommel zu rühren. Mit Erfolg, denn der Außenseiter gewann 2:1 und krönte sich zum ersten Pokalsieger im Finalspielort Berlin.

Fun Facts zum DFB Pokalfinale in Berlin

Es gab tatsächlich zwei Finalbeteiligungen einer Berliner Mannschaft, seitdem der Spielort fixiert wurde. Jedoch scheiterte Hertha BSC Berlin, der wohl größte Berliner Fußballverein, bisher kläglich ins Finale einzuziehen. Dafür erreichten die Hertha Amateure (heute Hertha II oder Hertha U23) das Finale im heimischen Stadion und mussten sich 1993 gegen Bayer 04 Leverkusen mit 1:0 geschlagen geben. Als zweite Berliner Mannschaft erreichten die „Eisernen“ Unioner den Spielort und trafen dort auf den Favoriten aus Gelsenkirchen, FC Schalke 04. Union Berlin hielt gut mit als Zweitligist, verlor 2001 mit 0:2. Für Schalke war es ein „Trostpflaster“, nur eine Woche zuvor entrissen ihnen die Bayern nach vier Minuten Freudentaumel noch die Meisterschale.

DFB Pokalfinale: Berlin ist die Zukunft

Das DFB Pokalfinale findet auch künftig im Berliner Olympiastadion statt. Kaum vorstellbar, dass eine andere deutsche Stadt im Pokalwettbewerb eine so große Magie ausübt. Auf den Rängen werden in jeder Runde die „Berlin, Berlin, wir fahren….“ zu hören sein, was Gänsehaut auslöst und worauf sich alle Fußballbegeisterten in Deutschland freuen.