Berlin ist bekanntlich die Stadt der Avantgarde, der Kreativen und der guten Ideen, die aus einem großen Fundus an Köpfen sprudeln. Der Einfall, nicht nur zu Coronazeiten den Verkauf auf 24/7 auszuweiten, wurde hier in Form von Automaten ausgebaut, die weit mehr zu bieten haben als Kaugummis, Kondome, billige Ringe und Marsriegel. Hier soll eine kleine Auswahl dienstbarer Blechkästen präsentiert werden.
Dancing Queen – Ballerinas on Demand
Die Idee, Ballerinas an spontan tanzfreudige Damen zu bringen, kam gleich mehreren Berlinern. So verwundert es nicht, dass die Dancing Queen für eine Nacht sich an mehreren Stellen direkt neben den Tanztempeln mit Schuhen eindecken kann, die zwar nicht ewig halten, aber den Fuß schön schlank wirken lassen. Raus auf den Sneakers oder Birkenstock Sandalen, rein in die Ballerinas! Dann kann es los gehen mit dem Schwof. Wenn sich die Dame in der Nähe des Fritzclubs bewegt oder am Postbahnhof neben dem Ostbahnhof auftaucht, wird sie für kleines Geld fündig und kann sich Schuhe kaufen, mit denen sich eventuell sogar ein Prinz angeln lässt.
Schwanger, ja oder nein? Die Antwort wartet im Automaten
Direkt ans Thema „Tanz und seine Folgen“ anknüpfend kann sich besagte Dame auch mit einem Schwangerschaftstest eindecken, der nicht aus der Apotheke stammt, sondern aus dem Automaten. Unter anderem am S-Bahnhof Landsberger Allee finden sich Automaten mit den Tests, die über die Zukunft mindestens einer Person bestimmen können. Blaue Linie – oder noch einmal davon gekommen? Das weiß man bzw. Frau schnell.
Nie mehr auf dem Schlauch stehen – dank Schlauchomat
Berlin ist nun auch die Fahrradstadt schlechthin, und so sieht man sie Tag und Nacht flitzen, die Radler. Da ist immer mal Einer dabei, dem ein fieses „Pfft!!“ Geräusch den Spaß am Rest des Tages verderben könnte. Aber keine Angst: Ihm oder ihr kann geholfen werden. Der Schlauchomat wartet, zum Beispiel in Prenzlauer Berg oder in Moabit. Das kann die Laune so heben, dass doch noch mal ein Club angesteuert wird, wo dann wieder andere Automaten aus anderen Gründen warten. Siehe oben.
Klingelingeling, hier kommt der Eier-Lehmann!
Auch weniger Hippes kann der Berliner an jedem Tag im Jahr am Automaten erwerben. So bietet in Tempelhof, wo die Uhren ohnehin anders gehen, seit Jahrzehnten Lehmanns Bauernmarkt eine Lösung des Problems „Kein Ei im Haus!“. Beim Nachbarn borgen? Ihwo, Eier kauft man im Viererpack am Automaten neben dem Lehmann´schen Hofladen, dem direkten Draht zu Herrn Lehmann, dessen realer Shop sicher auch einen Besuch wert ist.
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