Berlin - Kultur - Veranstaltungen

Berlin ist nicht nur politisch die deutsche Hauptstadt, sondern auch das Herz des kulturellen Lebens. Mit Bühnen, Theatern, Konzertsälen, Clubs und einer beeindruckenden Ansammlung an Kleinkunst gehört die Bundeshauptstadt zu den beliebtesten Anlaufstellen für jeden, der gerne das Leben in vollen Zügen genießt.

Doch COVID-19 und die damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen sind auch für die krisenerprobte Berliner Kulturszene eine echte Zerreißprobe. Wie Berlin sich auf den Wandel eingestellt hat und was Bühnen und Gäste beachten müssen, das verrät dieser Überblick.

Auf Abstand sitzen, Kulturveranstaltungen hautnah erleben

Für den Sommer sah das Kulturkonzept Berlins vor allem vor, so viel wie möglich unter freiem Himmel stattfinden zu lassen Open-Air-Kinos oder -Konzerte sind eine valide Maßnahme, um sicher Kultur zu genießen. Doch mit den fallenden Temperaturen wird diese Option immer mehr zur Ausnahme.

Bereits mit dem Beginn des Lockdowns konnten viele Veranstaltungen ihr Angebot umstellen und begeisterten Fans daheim im Livestream. Das Schöne daran: weniger anstehen und eine entspanntere Anfahrt. Dass dabei die echte Live-Atmosphäre verloren geht, versteht sich bedauerlicherweise von selbst. Dennoch konnten Zuschauer/Innen daheim so am Puls ihrer liebsten Events bleiben und gerade für die dunklere Jahreszeit kann dies eine interessante Alternative sein, den Berliner Veranstaltungskalender trotz Corona zu erleben.

Damit auch im Saal wieder Gäste Platz nehmen können, hat der Berliner Senat bereits im Juli ein Hygienekonzept entwickelt, das stetig aktualisiert wird. Hintergrund hierfür ist das Risiko einer Infektion mit SARS-CoV-2, das trotz aller Maßnahmen nie ganz ausgeschlossen werden kann. Entsprechend müssen alle Veranstaltungsorte dafür Sorge tragen, Publikum und Performer gleichermaßen zu schützen. Um dies von Fall zu Fall zu handhaben, müssen alle Locations selbst ein praxisnahes Hygienekonzept entwickeln.

Im Kern dessen steht für alle Kulturräume die zeitnahe Buchung von ausgewiesenen Sitzplätzen. So können Gäste ganz einfach ihre Kontaktdaten hinterlegen und finden schnell und einfach ihren Sitzplatz mit genügend Abstand zum Nachbarn. Das macht die Buchung einfacher und planbarer, auch wenn es oftmals an Spontaneität mangelt.

Auch mit Klimaanlagen mit Virenfiltern (bei Umluft) oder einem effizienten Zu- und Abluftsystem rücken Kulturstandorte den Aerosolen zu Leibe. Das macht es im Saal etwas zugig, darum gilt für Gäste: Im Zweifelsfall lieber mit Halstuch und Sweater im Ballett sitzen.

Je nach Standort gelten auch unterschiedliche Regeln während der Auftritte. Dies betrifft beispielsweise den Abstand zwischen den einzelnen Performern oder aber den Austausch von Requisiten und die Distanz zur ersten Reihe des Publikums. Denn schließlich gibt es auch eine verstärke Aerosolbelastung durch Gesang oder bühnengerechtes Schauspiel.

Die Kultur in Berlin ist stärker als Kontaktbeschränkungen und Corona

Berlin ist das Herz der Kunst-, Kultur- und Kreativwirtschaft und die Stadt wäre nicht das Gleiche ohne das bunte Leben, das zu jeder Tages- und Nachtstunde die Bezirke erfüllt. Damit das so bleibt, müssen Künstler, Performer, Ensembles, Bands und auch Publikum einige Einschränkungen in Kauf nehmen. Und dennoch zeigt sich, dass es geht. Dass Kunst und Kultur verantwortungsbewusst mit der Lage umgehen und die richtigen Antworten auf das Infektionsgeschehen finden können. So bleibt der Vorhang in Berlin auch weiter auf.